Rapid Fire 1 - Gefässmedizin im Fokus: Fallberichte, Innovationen und Versorgungsrealität
Titel D: Slides: D / Sprache: D
Titel E: Slides: E / Sprache: E
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Use of a filter system in the popliteal artery for the retrieval of a peri-interventional embolized calcified plaque
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Hanna Guldimann
Objective
We report on a 52-year-old patient who presented with acute limb ischemia. Upon admission, the patient reported a sudden onset of pain in his left foot. Further diagnostic work-up with duplex sonography of the leg arteries and CT angiography of the aorta and iliac arteries revealed an occlusion of the left anterior tibial artery due to an arterio-arterial embolism originating from an unstable plaque of a high-grade stenosis in the ipsilateral common iliac artery.
Methods
The decision was made for an interventional procedure, and the plaque of the left common iliac artery were treated with a balloon-expandable stent graft. During the placement of the stent graft, embolization of a large, calcified plaque from the left common iliac artery occurred peri-interventionally, leading to peripheral embolization into the distal portion of the popliteal artery, with consecutive occlusion of all three lower leg arteries. Multiple aspiration attempts and the use of mechanical thrombectomy were unsuccessful. To avoid surgical intervention, retrieval of the plaque was successfully performed using a filter system.
Results
The post-interventional angiography confirmed a good post-interventional result with no restenosis in the left common iliac artery and a normally perfused popliteal artery, with no evidence of embolization into the lower leg arteries.
Conclusion
With this case, we were able to demonstrate that the use of a filter system as a bail-out procedure for the retrieval of arterial emboli is effective.
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Bypasschirurgie nach endovaskulärer Therapie. Verschlechtert eine vorangegangene Angioplastie die Ergebnisse der Chirurgie?
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- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Eliane von Klitzing
Objective
In vielen Zentren werden endovaskuläre Verfahren als Erstlinientherapie bei Patienten mit Erkrankung der A. femoralis superficialis (AFS) eingesetzt. Die BASIL-1 Studie hat gezeigt, dass eine primäre Ballonangioplastie bei Patienten mit chronisch kritischer Extremitätenischämie zu signifikant schlechteren klinischen Ergebnissen im Vergleich zu Patienten mit primärer Bypassanlage führt. In dieser Studie untersuchen wir, ob eine vorangegangene endovaskuläre Therapie die Ergebnisse nach supragenualer, femoropolitealer Bypassanlage verschlechtert.
Methods
In einer retrospektiven Analyse wurden klinische Daten von insgesamt 109 Patienten ausgewertet, die zwischen 2018 und 2023 in unserem Zentrum einen supragenualen Bypass erhalten haben. In einem prospektiven Follow-up erfassten wir die Endpunkte primäre, assistierte und sekundäre Offenheitsrate. Mit den Programmen SPSS und R erfolgten die Überlebenszeitanalysen sowie die generalisierte lineare Regressionsanalyse.
Results
Die Kohorte (weiblich: 37,6%, männlich: 62,4%) hatte ein Durchschnittsalter von 67,4 +/- 8,5 Jahre. Das mediane Follow-up betrug 24 Monate (Spannweite 0-138 Monate). 57 (52,3%) der Patienten erhielten primär eine endovaskuläre Therapie (PET) während 52 (47,7%) Patienten primär operativ versorgt wurden (POT). In beiden Gruppen wurde überwiegend die V. saphena magna als Bypassgraft verwendet (PET: 73,3%; POT: 69,2%). Die 5-Jahres-Offenheitsraten zeigten vergleichbare Ergebnisse. Die primäre Offenheitsrate lag bei 68% (PET) bzw. 69% (POT), die assistierte Offenheitsrate bei 90% respektive 90% und die sekundäre Offenheitsrate bei 98% bzw. 92%. In der generalisierten linearen Regressionsanalyse korrelierte die postoperative Wundheilungsstörung signifikant mit dem Auftreten eines Bypassverschlusses (p=0,026).
Conclusion
Diese Analyse zeigt, dass eine vorangegangene endovaskuläre Therapie bei Erkrankung der AFS keinen negativen Einfluss auf die Offenheitsraten supragenualer Bypässe im Vergleich zur primär operativen Therapie hat. Sowohl die primären, assistierten als auch sekundären Offenheitsraten waren in beiden Behandlungsgruppen nahezu identisch. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine initial endovaskuläre Therapie als Erstlinienbehandlung bei Erkrankung der AFS eine valide Option darstellt, ohne die Erfolgsaussichten einer später notwendigen Bypassanlage zu kompromittieren.
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Interdisziplinäre Behandlung eines intravenösen iliaco-atrialen Angioleiomyoms - ein case report
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Charlotte Häusler
Objective
Wir berichten über eine 61-jährige Patientin mit ausgedehntem Rezidiv eines intravenösen Angioleiomyoms. Die Patientin wurde bereits aufgrund uteriner und rektaler Leiomyome mehrfach operiert. 3 Jahre zuvor wurde zudem, nach mehreren synkopalen Ereignissen, ein 10 cm messendes Angioleiomyom aus dem rechten Vorhof entfernt. In der echokardiografischen Nachsorge der asymptomatischen Patientin zeigte sich nun eine erneute Raumforderung im Bereich des rechten Vorhofs. Die ergänzende Bildgebung ergab eine Ausdehnung des Tumors bis in die Iliakalgefäße rechts.
Methods
Leiomyome sind gutartige Neoplasien der glatten Muskulatur. Meist im Uterus lokalisiert, können
diese Tumore selten auch an anderen Stellen auftreten. Hormonelle Faktoren (Östrogen/ Progesteron) können das Tumorwachstum beeinflussen. Die Diagnosesicherung erfolgt histopathologisch. Therapie der Wahl stellt die vollständige Tumorresektion dar.Results
Nach Fallbesprechung im Tumorboard indizierten wir einen offen-chirurgischen Zweihöhleneingriff zur Entfernung des Tumors. Der kardiale Tumor inkl. des Tumoranteils in der V. cava inferior wurde unter Anwendung der Herz- Lungenmaschine geborgen. Aufgrund von Adhäsionen musste eine partielle Resektion der V. iliacae communis, interna und externa durchgeführt werden, gefolgt von einer Rekonstruktion mit einem Dacron-Interponat. Bei vermutetem Tumorursprung in der V. iliaca int. wurde auf deren Reinsertion verzichtet. Eine R0-Resektion war nicht möglich. Die postoperative CT zeigte verbliebenes Tumorgewebe im Bereich der rechten Iliacalbifurkation und entlang des M. psoas rechts. Histopathologisch wurde ein Angioleiomyom ohne Anhalt für Malignität bestätigt. Bei immunhistochemischem Nachweis von Östrogen- und Progesteron-Rezeptoren wurde eine postoperative Aromatase-Inhibitortherapie begonnen. Nach unkompliziertem Intensivverlauf konnte die Patientin am 6. postoperativen Tag auf die Normalstation verlegt und 3 Wochen später entlassen werden. Follow-up-CTs nach 6 und 12 Monaten zeigten einen Regress der verbliebenen Tumormasse, die Patientin ist bisher rezidivfrei.
Conclusion
Die Diagnose eines intravenösen Leiomyoms mit kardialer Beteiligung ist sehr selten und stellt einen hohen Anspruch an die chirurgische Versorgung dar. Bei nicht zu erreichender R0 Resektion und Hormonrezeptor-Positivität kann eine ergänzende endokrine Therapie erwogen werden.
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Port-Implantation (TIVAP) in einer supraklavikulären Variante der Vena cephalica: Erste dokumentierte Fallbeschreibung Hintergrund:
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Almahdi Ali
Objective
Ziel dieses Beitrags ist es, einen ungewöhnlichen Zugangsweg für die Port-Implantation (TIVAP) über eine supraklavikuläre anatomische Variante der Vena cephalica zu präsentieren. Es handelt sich dabei um die erste dokumentierte Fallbeschreibung dieser Art, mit dem Ziel, klinische Aufmerksamkeit für diese anatomische Möglichkeit zu schaffen und potenzielle Vorteile zu diskutieren.
Methods
Bei einem onkologischen Patienten mit geplanter Chemotherapie wurde die Anlage eines Portsystems (TIVAP) notwendig. Aufgrund anatomischer Gegebenheiten wurde eine supraklavikuläre Variante der V. cephalica identifiziert. Nach sonographischer Darstellung und Punktionssicherung erfolgte die chirurgische Freilegung der Vene oberhalb der Klavikula. Das Portkathetersystem wurde erfolgreich über diesen Zugang implantiert, unter Verwendung eines Standard-Portsystems und fluoroskopischer Kontrolle.
Results
Der Eingriff verlief ohne Komplikationen. Der Port funktionierte unmittelbar postoperativ einwandfrei, mit guter Durchfluss- und Rückflussrate. Es traten keine Frühkomplikationen wie Hämatom, Katheterfehlposition oder Infektion auf. In der kurzfristigen Nachbeobachtung zeigte sich eine stabile Lage des Portsystems ohne Funktionsstörungen.
Conclusion
Die supraklavikuläre Variante der V. cephalica stellt eine seltene, aber technisch gut nutzbare Alternative für die Port-Implantation dar – insbesondere bei erschwertem Zugang über die klassischen Venen. Die präoperative sonographische Darstellung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Diese Fallbeschreibung zeigt, dass dieser Zugang sicher, effektiv und reproduzierbar sein kann, sofern geeignete anatomische Voraussetzungen gegeben sind.
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Risk of Vascular Complications and Facial Ischemia After Cosmetic Filler Injections: Diagnosis, Management, and Treatment Options
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Lea Jonczy- Biehal
Objective
Vascular occlusions and spasms following hyaluronic acid injections are rare but increasingly reported due to the rising popularity of aesthetic treatments. Rapid, targeted intervention is essential to prevent severe complications. As vascular specialists, we play a key role in diagnosing and managing these cases, leveraging expertise in vascular ultrasound and hemodynamics. We present a case of facial ischemia following an aesthetic procedure and discuss diagnostic and therapeutic strategies.
Methods
A 26-year-old female developed progressive skin changes, including blistering and crust formation, after a hyaluronic acid filler injection in Italy. Initial treatment with steroids and a single, non-ultrasound-guided administration of hyaluronidase was ineffective. Due to persistent symptoms, she presented to our clinic (Fig.1). Duplex ultrasound revealed a small hyaluronic acid deposit at the nasal root, a spastic A. facialis (branch of the external carotid artery), and A. angularis. Flow profiles remained highly resistive, with a peak systolic velocity (PSV) of 20 cm/s in the A. facialis (Fig.2).
Therapeutic management included ultrasound-guided hyaluronidase injection (1,800 IU) along the affected vessels, combined with prophylactic-dose LMWH, aspirin and topical nitroglycerin ointment for seven days. The patient was advised to avoid cold exposure and use barrier-strengthening skincare.Results
After 72 hours, perfusion significantly improved, with regression of ischemic signs (Fig.3). Duplex ultrasound showed a doubling of vessel diameter and flow velocities in the A. facialis (PSV 100 cm/s), along with an end-diastolic component of 23 cm/s, indicating vasodilation and resolution of vasospasm (Fig.4). Two weeks later, only mild post-ischemic hyperpigmentation remained.
Conclusion
Ultrasound-guided hyaluronidase injection is the gold standard for treating vascular complications following filler injections and should be performed without delay. Duplex ultrasound allows precise localization of vascular involvement and enables targeted therapy. Given the increasing incidence of these complications, vascular specialists should be well-versed in their diagnosis and management. Their expertise in vascular ultrasound and interventional imaging is crucial for timely and effective treatment. Early intervention is essential to restore perfusion and prevent irreversible tissue damage.
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Rethinking Deep Vein Thrombosis Management in Spinal Cord Injury: Insights from a Case of Percutaneous Venous Thrombectomy when evidence is lacking
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Daniel Danzer
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Use of Nitinol Mesh Discs as Temporary Vena Cava Filter during Mechanical Thrombectomy in Patients with Pulmonary Embolism
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Thorsten Grumann
Objective
Pulmonary embolism (PE) remains a major cause of morbidity and mortality. The current therapy mainly based on drug treatment. However, the use of thrombectomy devices such as aspiration catheters (AC) has increased in recent years. One of the potential pitfalls in the use of AC is the incomplete aspiration of thrombi with consecutive AC blockade. Using a case series, we want to show that the use of nitinol mesh discs (NMD) as a temporary vena cava (VC) filter can achieve complete thrombus aspiration while avoiding reembolization.
Methods
In this case series, patients undergoing aspiration thrombectomy for the treatment of PE were retrospectively analyzed. In the method presented, the AC with the incompletely aspirated thrombus is retracted from the pulmonary arteries into the VC. As an alternative to a vena cava filter NMD were placed above the thrombus in the VC via a contralateral femoral or transjugular access. The method was evaluated for feasibility and effectiveness.
Results
In 3 patients, the NMD was placed in the VC during aspiration thrombectomy. All procedures were completed with the removal of the initially only partially aspirated thrombus. Re-embolization of the thrombus into the pulmonary arteries was prevented and the removal of the NMD was carried out without any problems.
Conclusion
NMD can be used as a temporary VC filter to prevent re-embolization of partially aspirated thrombus during aspiration thrombectomy procedures.
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Prävalenz und Zentrenvariabilität der katheterbasierten Hämodialyse in Wien
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Markus Plimon
Objective
Der Erfolg der chronischen Hämodialyse (CHD) hängt maßgeblich von der Funktionalität des vaskulären Zugangs (VA) ab. Es gibt mehrere VA-Optionen, einschließlich zentraler Venenkatheter (CVC), arteriovenöser Fisteln (AVF) und arteriovenöser Grafts (AVG), deren Wahl von verschiedenen Faktoren wie Alter und Begleiterkrankungen abhängt. Ziel der Studie war es die Versorgungsrealität im Ballungsraum Wien abzubilden.
Methods
Die Studie „Vienna ACTS NOW“ ist eine multizentrische, prospektive Analyse von Patient:innen, die in Wien auf Katheter-basierter Hämodialyse angewiesen sind.
Alle Patient:innen über 18 Jahre, die am 1. März 2023 auf Katheter-basierter CHD behandelt wurden, konnten in die Studie eingeschlossen werden. Die teilnehmenden Zentren dokumentierten die Demografie, klinische Informationen und Dialysehistorie der Patient:innen. Außerdem wurden Ultraschall-basierte VA-Mappings durchgeführt.Results
Im Jahr 2023 benötigten 1051 Patient:innen in Wien eine chronische Hämodialyse. Im Vergleich zu 2013 stieg der Anteil der Patient:innen mit zentralen Venenkathetern (CVC) von 36.6 % auf 45.0 %, während der Anteil der Patient:innen mit AVFs und AVGs sank. Eine multizentrische, prospektive Auswertung von sieben Kliniken zeigte eine Variabilität in der Verwendung von CVCs, mit Katheter-Raten von 27.6 % bis 94.4 %. Von den 335 Patient;innen, die auf CVC-basierter CHD behandelt wurden, stimmten 191 der Teilnahme an der Studie zu. 61 dieser Patient:innen nahmen an einem VA-Mapping teil. 91.8 % der Patient:innen, die an der VA-Abbildung teilnahmen, erfüllten die Kriterien für eine AVF-Anlage.
Die Odds Ratio für das Vorhandensein eines CVCs in Abwesenheit einer hausinternen Gefäßchirurgieabteil oder -dienstes betrug 3.41 (95 % KI: 2.31-5.02, p-Wert <0.001) im Vergleich zu Patient:innen, die in einem Zentrum mit hausinterner Gefäßchirurgie betreut wurden.Conclusion
Die Studie zeigt das Potenzial zur Verringerung des Anteils an CVC-basierter Hämodialyse in Wien. Es wurde eine große Variabilität in der Nutzung von CVCs zwischen den Zentren festgestellt. Im VA-Mapping erfüllte nur ein:e teilnehmende:r Patient:in die technischen Voraussetzungen für eine AVF oder AVG Anlage nicht.
Weiters gab es einen signifikanten Unterschied in der Katheter-Rate in Zentren mit und Zentren ohne direkten Zugang zu einer Dialysezugangschirurgie. -
Chirurgische Ausbildung an Körperspenden - das ICARos Projekt der Universitätsmedizin Rostock
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Theresa Angles
Objective
Zwischen 2019 und 2021 bot das Institut für Anatomie der Universitätsmedizin Rostock in Zusammenarbeit mit der Klinik für Chirurgie im Rahmen des internen Pilotprojekts „Anatomie trifft Chirurgie“ Assistenzärzten aus chirurgischen Fächern die Möglichkeit, ihre anatomischen Kenntnisse an Ethanol fixierten Körperspenden zu vertiefen und zugleich Operationstechniken zu üben. Der Nutzen für alle Beteiligten spiegelte sich in der hervorragenden Resonanz wider, die 2021 zur Gründung des Ausbildungskonzepts „ICARos“ für PJ-Studierende und Operationstechnische Assistent:innen (OTA) führte. Ab 2024 wurde das Projekt unter dem Akronym „DAEDAlos“ erweitert und fokussiert sich auf die praktische Operationsausbildung von Assitenzärzt:innen in der Facharztausbildung.
Methods
Im Rahmen von „ICARos“ haben die Studierenden die Möglichkeit, technische Fähigkeiten zu entwickeln, indem sie unter professioneller Anleitung grundlegende bis verbesserte chirurgische Eingriffe durchführen. Für die OTAs ist der Kurs eine sinnvolle Ergänzung zur praktischen Arbeit. Aus diesem Grund wurde am Institut für Anatomie ein Operationssaal eingerichtet, der zu einem authentisches Setting und einer realistische Arbeitsatmosphäre beiträgt. Um einen umfassenden Einblick in die Chirurgie zu ermöglichen, werden derzeit 16 Module chirurgischer Fachabteilungen angeboten. Jedes Modul beginnt mit einer theoretischen Einweisung entsprechend der Thematik und der relevanten Anatomie, bzw. der Operationsschritte. Anschließend haben die Studierenden drei Stunden Zeit, den Eingriff unter Aufsicht von fachärztlichen Dozent:innen an zwei Körperspenden durchzuführen.
Im "DAEDAlos"- Projekt wird das gleichsame Prinzip zur Aus- und Weiterbildung junger Assistenzärzt:innen angewendet.Results
Im vergangenen Jahr wurden 72 Teilnehmer nach jedem Modul zu ihren persönlichen Erfahrungen befragt. Mehr als 70 % gaben an, dass sie bei „ICARos“ viel mehr gelernt hätten als bei der regulären medizinischen Ausbildung im OP.
Conclusion
Mit "ICARos" und "DAEDAlos" konnten wir die Lehre und die Ausbildung in allen chirurgischen Bereichen praxisnah weiterentwickeln und das Interesse für eine operative Tätigkeit wecken.
Das "ICARos"- und das "DAEDAlos"-Projekt mit Köperspenden ist eine perfekte Ergänzung zum traditionellen Unterricht für PJ:lerinnen, OTA´s bzw. jungen Assistenzärzt:innen zur Verbesserung chirurgischer und assistiver Fähigkeiten -
Innovation trifft Tradition: Implementierung und Evaluation eines multimodalen Lehrkonzeptes in der gefässchirurgischen Weiterbildung
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Léonie Philippa Suwelack
Objective
Die aktuelle chirurgische Weiterbildung in Deutschland ist in erster Linie historisch begründet: Weiterbildungsermächtigte supervidieren eine uneinheitliche und zumeist hochindividuell ausgeführte operative Ausbildung. Auch erscheint das Erlernen von OP-Techniken an Patient: innen in Zeiten von Digitalisierung und Lehr-Simulationen nicht mehr zeitgemäß. Vor diesem Hintergrund bedarf die chirurgische Weiterbildung einer grundlegenden Erneuerung.
Methods
Im Pilotprojekt des „Eppendorfer-Gefäß-Curriculums“ wurde ein Lehrkonzept für gefäßchirurgische Weiterbildungsassistent: innen etabliert, welches ein modulares 3-Stufenmodell darstellt. Kernelement ist die strukturierte und standardisierte Wissensweitergabe, welche die Lernenden dazu befähigt, gefäßchirurgische Operationen durchzuführen. Hierbei sollen auch die Lehrenden Gebrauch von modernen medizindidaktischen Verfahren machen.
Die Module setzen sich wie folgt zusammen:
Stufe I: Basischirurgische Fähigkeiten im mikrochirurgischen Labor, Basiskurs „Softskills im OP“, virtuelles Training mit Hilfe von Apps und Simulatoren.
Stufe II: Supervidierte OP an Körperspendern: Zugangswege.
Stufe III: Supervidierte OP an Patient: innen.
Evaluiert wurden der kurz- und mittelfristige Lernerfolg anhand von drei Lernkontrollen. Zusätzlich wurde eine kritische Evaluation des Programms (Fragebogen, Likert-Skala) sowohl durch die Lehrenden als auch die Lernenden vorgenommen.Results
Es zeigte sich eine hohe Retention der Lehrinhalte. Hervorzuheben ist auch die präzise Repetition der OP-Schritte beim chirurgischen Ersteingriff der Weiterbildungsassistent: innen. Das Programm wurde durch die Lehrenden und Lernenden positiv evaluiert. Kritisch evaluiert wurde die technische Umsetzung der virtuellen Simulationen.
Conclusion
Das „Eppendorfer-Gefäß-Curriculum“ befähigt uns die chirurgische Ausbildung und Lehre neu zu denken: Ziel ist ein modular zusammenstellbares, bundesweit anerkanntes Konzept zu etablieren. Die chirurgische Ausbildung sollte entkoppelt von einzelnen Personen und angebotenen Leistungsspektren sein, um einen hohen qualitativen Standard in den erlernten gefäßchirurgischen Techniken zu erreichen und beizubehalten. Ziel ist es, eine hohe und reproduzierbare gefäßchirurgische operative Versorgungsqualität zu gewährleisten, in Anpassung an die sich ändernden Rahmenbedingungen in der chirurgischen Weiterbildung.
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Alternative Versorgung chronischer Wunden in Nicht-Ballungs-Zentren
- Presentation time:
- 5 min
- Discussion time:
- 2 min
Presenting Author: Veronika Sliziuk
Objective
Die Wundversorgung chronischer Wunden in ländlichen Gebieten stellt eine große Herausforderung dar, da Patienten mit langjährigen Wunden an den unteren
Extremitäten häufig keine adäquate ärztliche Betreuung und angiologische Diagnostik erhalten. Ziel dieser Studie war es, ein alternatives ambulantes Behandlungskonzept zu entwickeln, welches stationäre Aufenthalte minimiert, das Risiko von Infektionen verringert und gleichzeitig eine langfristige, wirksame Therapie chronischer Wunden ermöglicht. Dabei sollten invasive Maßnahmen, wie Hauttransplantationen, vermieden werden.Methods
Im ländlichen Gebiet wurde eine interne Studie initiiert, in der der Einsatz von xenogenem und alloplastischem Hautersatz bei chronischen Wunden unterschiedlicher Genese (z.B. diabetische Wunden, arterielle und venöse Ulzerationen) untersucht wurde. Nach mehreren Testungen verschiedener Anbieter entschieden wir uns für die Kunsthautauflage Suprathel® von PMI, die bereits breit in der Behandlung von Verbrennungswunden angewendet wird. Der Fokus lag darauf, eine Wundauflage zu finden, die den pH-Wert azidotisch hält und somit eine bakterielle Besiedlung erschwert. Nach Ausschöpfung der konservativen und operativen Therapiemöglichkeiten erfolgte die rein ambulante Behandlung.
Results
Der Einsatz von Suprathel® in der ambulanten Versorgung von chronischen Wunden zeigte größtenteils positive Ergebnisse, insbesondere in
Bezug auf die Reduktion der Infektionsrate und auf die Förderung der Wundheilung ohne der Notwendigkeit eines stationären Aufenthalts. Die Patienten berichteten von einer spürbaren Verbesserung des Wundzustands und einer Reduktion der Schmerzsymptomatik.Conclusion
Die Verwendung von Suprathel® als Teil eines alternativen ambulanten Behandlungskonzepts für chronische Wunden in ländlichen Gebieten könnte eine vielversprechende Lösung darstellen, um stationäre Behandlungen zu vermeiden
und gleichzeitig eine effektive und nachhaltige Wundversorgung zu
gewährleisten. Die positiven Ergebnisse dieser Studie eröffnen neue Perspektiven für die ambulante Behandlung von chronischen Wunden, insbesondere in schlecht betreuten Regionen.